© Erstellt im Dezember 2017 - letzte Überarbeitung am 29.01.2018
W-A-R-M
… einfach nur Mensch sein
Jetzt   mit   65   Jahren   sticht   mich   wohl   der   Hafer   –   unterstellen   mir   jedenfalls   einige   Leute   aus meinem   Umfeld.   Manche   schauen   mitleidig,   manche   ziehen   mit   fragenden   Augen   die   Brauen hoch,   wieder   andere   schütteln   belustigt   den   Kopf.   Es   gibt   sogar   welche,   zugegeben   wenige,   die halten   mich   wohlwollend   für   mutig.   Na   ja   -   kann   man   auch   irgendwie   nachvollziehen.   Muss schon   seltsam   wirken,   wenn   jemand   von   heute   auf   Morgen   beschließt   nur   noch   jahrelang unterdrückten Ambitionen   nachzugehen   und   sich   zukünftig   vermeintlich   „künstlerisch“   betätigen zu wollen. Egal, ich tu´s für mich - und es tut mir gut. Raus   aus   der   Tretmühle   jahrzehntelanger   Selbstständigkeit   mit   ewigem   Rauf   und   Runter   und dem   zunehmend   unmenschlicher,   ungerechter   empfundenen   Alltag   mit   all   seinen   Zwängen, Drücken   und   Zweifelhaftigkeiten.   Man   hat   wieder   Zeit   zum   Nachdenken,   besser   gesagt   man nimmt   sie   sich   wieder   -   auch   über   sich   selbst.   Und   kommt   dabei   zu   Erkenntnissen,   die   einen erschrecken   lassen.   Zum   Beispiel   darüber,   wie   man   sich   auch   als   Mensch   mit   eigentlich   stark menschlich   geprägter   Lebensphilosophie   hat   einlullen   lassen.   Dass   man   zulässt   wie   klassische Stützen   der   Menschlichkeit   zunehmend   an   Wert   verlieren   und   wahre   Menschlichkeit   nur   noch beschworen und gefordert, aber immer weniger gelebt und gegönnt wird. Die   Ergebnisse   des   Nachdenkens   haben   etwas   in   mir   neu   geweckt,   das   mich   vor   fast   einem halben   Jahrhundert   schon   einmal   angetrieben   hat   aktiv   zu   werden.   Der   ideelle,   traumtänzerisch naive   Wunsch   nach   einer   besseren   Welt,   nach   Veränderung   des   Eingefahrenen.   Einfach   das     unbändige   Verlangen   nach   Freiheit   und   Menschlichkeit.   Nicht   alles   war   gut   und   richtig   was   wir gemacht   haben,   aber   insgesamt   haben   wir   doch   auch   viel   Positives   bewirkt.   Ich   denke   wir   sind nun   wieder   an   einem   ähnlichen   Punkt   wie   damals   –   nur   sind   wir   heute   viel   aufgeklärter.   Es braucht   keine   Revolutionen,   nur   Nachdenken,   Bewusstmachen   und   Ausbrechen   aus   dieser schleichenden   Akzeptanzstarre.   Ich   bin   überzeugt,   jeder,   der   mit   den   aktuellen   Verhältnissen hadert,   hat   auch   seinen Teil   dazu   beigetragen   und   kann   darum   etwas   dazu   beitragen,   dass   sich was ändert. Jeder für sich in seinem Umfeld und viele gemeinsam für alle. Ich   möchte   daher   offen   und   engagiert   für   meine   Lebensphilosophie   werben,   die   sich   einfach mit   WARM   beschreiben   lässt.    W - A - R - M    als   Synonym   für   vier   nicht   ideologisch   missbrauchte Grundpfeiler   der   Menschlichkeit:   W ürde,    A nstand,   R espekt   und   M oral.   W - A - R - M    soll   Botschaft sein.   Angesichts   des   derzeitigen   Zustandes   unserer   Gesellschaft,   so   wie   ich   ihn   wahrnehme, stellt   sich   mir   dabei   die   Frage,   ob   es   überhaupt   genügend   Menschen   gibt,   die   noch   für   diese Botschaft empfänglich sind und bereit sind, die damit verbundene Philosophie auch zu leben. Darauf   weiß   ich   derzeit   keine   Antwort.   Aber   genau   dieser   Umstand   bewegt   mich   zur   Initiative W - A - R - M .   Denn   ich   glaube   an   die   Menschlichkeit   und   daran,   dass   viele   meiner   Mitmenschen diesen Glauben immer noch mit mir teilen. Glauben   heißt   nicht   wissen.   Ungewissheit   bestätigt   sich   durch   Nichtstun,   denn   mit   Nichtstun wird   sich   nichts   ändern.   Ungewissheit   ist   auch   Tod   und   Nichtstun   muss   man   nach   dem   Leben. Solange   man   kann   sollte   man   Handeln   -   um   gewinnen   zu   können,   wenigstens   die   Gewissheit des Übels, vor allem aber die Chance zum Besseren. Ich will´s jetzt wissen und hoffe andere auch. Also los – es ist wieder mal Zeit.
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